Historische Holzbrücken der Schweiz bis 1850

68 Buholzer 69 Historische Holzbrücken der Schweiz bis 1850 AI D ie älteste Nachricht über die- sen Sitterübergang im Gebiet der Lank stammt aus dem 15. Jahrhundert – in Zusammen- hang mit einer Mordgeschich- te, die sich auf der Brücke zugetragen habe. Sie verbindet an einer Weggabelung die alten Wege von Appenzell und Schlatt nach Hund- wil und Gonten. 1480 wurde die wohl erste Brücke weggeschwemmt. In der Landesrech- nung findet sich 1528 ein Eintrag für «Holtz zu de Brugg ze albrechtschwyl», die alte Be- zeichnung für die «untere Lank». In den fol- genden Jahren fielen weitere Brücken den Naturgewalten zum Opfer: 1480 durch Hoch- wasser, 1702 durch Stürme. 1751 errichtete Johannes Ulrich Grubenmann eine weitere Brücke, die 1766 – zusammen mit der be- nachbarten Mettlenbrücke (S. 62) – ein Opfer der Fluten wurde. 1845 erfolgte der bis jetzt bekannte Brückenschlag. Dieses Baujahr figu- Doppelte Hängewerke mit 5 Feldern, 6 Quer- gebinden mit doppel- ten Bügen, oberer und unterer Verband LANKBRÜCKE Standort 747 945 / 245 963 Gemeinden Appenzell und Gonten H. ü. M. 745 Gewässer Sitter Baujahr 1845 Baumeister C. Fässler Spannweite 23 m Länge 23.5 m Breite 3.15 m Höhe 2.5 m (Durchfahrt) Bedeckung Schindeln Belastung 3.5 t Die Dachkonstruktion ist bemerkenswert: Doppelt gekreuzte Andreaskreuze werden von doppelten Quer- balken eingeschlossen. Die Dachstreben sind mit den Querbalken verzahnt. Ausblick auf die Säntis-Kette Die Lankbrücke und die benachbarte Zungbachbrücke bilden einen noch ungestörten idylli- schen Winkel in der Einzelhoflandschaft. riert auf einem Strebebalken zusammen mit dem Namen des Zimmermeisters C. Fässler. Dabei wurden auch ältere Bauteile verwendet (Balken mit eingehauenem «18 AW 24»). Die Brücke ruht auf mächtigen Sandsteinquadern, die bis heute den Unterspülungsversuchen der Sitter standhielten. F E F Quellen: Stadelmann, ICOMOS, KDM, IVS, HLS, Rusch Kaum mehr erkennbar ist die Rötelin-Inschrift auf dem Streckbalken: «Baumeister C. Fässler 1845» F Appenzell Gonten

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