Historische Holzbrücken der Schweiz bis 1850

26 Buholzer 27 Historische Holzbrücken der Schweiz bis 1850 Konstruktion B JOCHBRÜCKEN is ins 16. Jahrhundert hinein wurden Brücken auf hölzernen Stützen gebaut: in den Boden gerammte Holzpfähle, die durch Balken miteinander verbunden wurden und so ein Pfahljoch bildeten. Der oberste Balken diente als Auflager der Längs- balken, die maximal 20 Meter lang waren und so den Abstand der Joche bestimmten. Grosse Abstände waren wichtig, um bei Hochwasser, Eisgang oder Treibgut möglichst wenig An- griffsfläche zu bieten. Da die Pfähle ständig durchfeuchtet waren, wurde langlebiges Ei- chen- oder Lärchenholz verwendet, trotzdem mussten die Pfähle spätestens nach 20 oder 30 Jahren ausgetauscht werden. Je nach Spann- weite und Belastung mussten die Längsbalken zusätzlich gestützt werden. Dies konnte mit einem einfachen Sprengwerk geschehen, das zwei schräge Streben von den Stützen her zur Mitte des Längsbalken laufen liess und dort einen Querbalken hielt. Grössere Wirkung Erste Holzbrücken der Schweiz 1198 Rheinfelden Rhein 1200 Konstanz Rhein 1208 Laufenburg Rhein 1225 Basel Rhein S. 7 1240 Bremgarten Reuss 1240 Eglisau Rhein 1242 Baden Limmat 1247 Rheinau Rhein 1250 Luzern Hofbrücke Reuss S. 219 1255 Kaiserstuhl Rhein 1259 Schaffhausen Rhein 1267 Stein am Rhein Rhein 1269 Zurzach Rhein 1272 Säckingen Rhein 1284 Büren Aare 1292 Diessenhofen Rhein 1299 Altfinstermünz Inn S. 205 Mit Diagonalstreben und Spannriegeln konnten die Abstände zwischen den Jochen vergrössert und damit auch deren Anzahl reduziert werden. Ihre ursprüngliche Konstruktionsart zeigt heute noch die Luzerner Kapell- brücke, erbaut 1333. wurde erzielt, wenn die Streben etwa zu den Drittelspunkten führten und dort an einen ho- rizontalen Balken anschlossen. Dieser «Spann- riegel» verdoppelte als «doppeltes Spreng- werk» in der Feldmitte den Längsbalken, der damit zum Streckbalken wurde. Streckbalken Spannriegel Strebe Strebe O doppeltes Sprengwerk Quellen: Holzer, Brunner, Röllin, Stüssi O

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