Holzbrücken im Emmental

4 Buholzer/Fuchs 5 Holzbrücken im Emmental VERKEHR ie ersten befahrbaren Strassen im Kanton Bern bauten die Römer. Leider nicht im Em- mental, das damals noch nicht besiedelt war, sondern in den Ebenen des Berner Mittellandes. Der Zustand der mitteralterlichen Strassen im Emmental war desolat. Je nach Witterung verwandel- ten sich die vorher löchrigen Staubpisten in tiefe Schlammbahnen, die mit Wagen nicht befahrbar waren. Für den Unterhalt waren die Anstösser und die am Weg liegenden Ge- meinden verantwortlich. Da diese jedoch von den Überlandstrassen keinen unmittelbaren Nutzen hatten, zeigten sie wenig Interesse an der mühsamen und zudem schlecht oder gar nicht bezahlten Arbeit. Regelmässig wurden die Gemeinden von der Regierung gemahnt, so in einem «offenen Brieff an die von Sig- now» im November 1500 mit der Aufforde- rung, «die wegsame by ihnen zu bessern». Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts gab es oberhalb von Burgdorf keine einzige befahr- bare Brücke, sondern nur Stege, die nur zu Fuss oder von Ross und Reitern benutzt wer- den konnten. Die meist schwankenden Bau- werke waren bei Hochwasser unpassierbar oder wurden oft weggerissen. Hinzu kam im Winter die Vereisung, was die Benutzung ebenfalls gefährlich machte. Der Fuhrverkehr war entsprechend mühsam, und das Durch- queren der Furten in den unverbauten Flüssen stellte die Fuhrleute vor immer neue Schwie- rigkeiten. Folgerichtig wurden Fahrten entlang der Fluss- läufe nach Möglichkeit vermieden. Bis zum Bau von Talstrassen führten die Wege den Ge- ländeterrassen entlang und über die Hügel. So gelangte man von Langnau über die hö- her gelegene Häleschwand nach Signau und weiter nach Bern. Niklaus Leuenberger führte 1653 sein Bauernheer von Lützelflüh über den Wägesse nach Bern. Fuhrverkehr von Langnau durchs Entlebuch nach Luzern war vor dem 19. Jahrhundert nicht möglich. D Die 1578 erschienene Wandkarte des Berner Stadtarztes Thomas Schöpf galt bis Ende des 18. Jahrhunderts als die bedeutendste Gebietskarte des Staates Bern. Aufgeführt sind die Räbelibrücke im Schangnau, die Sorbach- und die Heidbühlbrücke (1553) im Eggiwil, die Schüpbachbrücke (1550) bei Signau, die Ilfisbrücke (1560) in Langnau und die Zollbrücke bei Lauperswil (1552). Ebenfalls aufge- führt sind die beiden gedeckten Brücken von Burgdorf: die äussere Wynigenbrücke (1558) und die Heimiswilbrücke (1533). Mittelalter O

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